CO2-Kompensation als (Übergangs-) Lösung für eine nachhaltige Mobilität?

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Warum wird überhaupt nach einer Lösung gesucht?

Die Emissionen pro ⁠Verkehrsleistung⁠ (⁠Personenkilometer⁠) sinken in Deutschland seit 1995 kontinuierlich. Da jedoch z.B. der Pkw-Verkehr zwischen 1995 und 2019 um über 20 % zugenommen hat, ist die Mobilität in Deutschland für einen immer größeren Anteil der CO2-Emissionen verantwortlich. Stand heute sind es in Deutschland ca. 20%, der Gesamtemissionen (Quelle: UBA).

Wird nur die berufsbedingte Mobilität (Arbeitswegmobilität und Geschäftsreisen) durch Erwerbstätige vor der Pandemie betrachtet, zeigt sich, dass diese an Werktagen etwa zwei Drittel der Gesamtverkehrsleistung ausmacht. Tendenz – ohne Pandemie – steigend. Und dabei wird meist auf ein Auto oder ein anderes motorisiertes Verkehrsmittel – noch Verbrenner – gesetzt, sodass leider die am wenigsten nachhaltigen Verkehrsmittel bei dieser Mobilität dominieren (Quelle: Studie Mobilität in Deutschland). Damit Unternehmen sich an die in 2015 in Paris vereinbarten Ziele zukünftig halten können, um die Erwärmung der Erde auf deutlich unter zwei Grad und möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen, steht der betrieblichen Mobilität ein deutlicher Wandel bevor.

Wie sieht aktuell der Wandel der betrieblichen Mobilität aus?

Den Bedarf der betrieblichen Mobilitätstransformation haben die Unternehmen mittlerweile, zumindest strategisch, für sich entdeckt– insbesondere seit der Pandemie wird das Mobilitätsangebot bei Unternehmen unter die Lupe genommen. Bei der Arbeitswegmobilität wird z.B. diskutiert:

  • Kann betriebliche Mobilität zukünftig durch Home Office oder mobiles Arbeiten vermieden werden?
  • Können durch Veränderung der Mobilitätsangebote (z.B. Umstellung der Fahrzeugflotte auf E-Mobilität oder Einführung eines Mobilitätsbudgets) relevante Mengen an CO2-Emissionen reduziert werden?
  • Reichen die definierten Maßnahmen aus, oder müssen kurzfristig noch zusätzliche Maßnahmen – im Einklang mit der Wahrung der Geschäftstätigkeit und den Wünschen der Mitarbeitenden – angestoßen werden?

Auch bei den Geschäftsreisen zeigt sich, dass Veränderungen durchaus bei deutschen Unternehmen bereits auf der Agenda stehen: Neben einer deutlichen Reduzierung der Geschäftsreiseanzahl (zumindest aktuell aufgrund der Pandemie), soll auf innerdeutschen Strecken (endlich) der Wechsel vom Flugzeug auf die Bahn vollzogen werden. Zusätzlich wird auch erkannt, „dass die bevorzugte Buchung von nachweislich nachhaltig wirtschaftenden Unterkünften, die bevorzugte Buchung von E-Mietwagen, der Wechsel von Flug auf die Bahn im Europaverkehr und die Nutzung von Prämienpunkten aus Bonusprogrammen der Reisenden zugunsten von Nachhaltigkeitsprojekten“ neue Optionen bieten – diese jedoch aktuell nicht konkret in der Umsetzung geplant sind (Quelle Zitat: VDR).

Die Lücke zwischen strategischen Vorhaben, Vorhaben die im Einklang mit dem Klimaschutz stehen und der tatsächlichen Umsetzung zeigte auch der Präsident des Umweltbundesamts, Dirk Messner, der Deutschen Presse-Agentur auf. Der Verkehr steuert beim Klimaschutz in die falsche Richtung“, sagte er. Und, „was noch schlimmer ist: Wir werden auch die selbst gesetzten Ziele aus dem Klimaschutzgesetz bis 2030 im Verkehrssektor deutlich verfehlen, wenn wir nicht massiv nachsteuern. Mit den aktuell beschlossenen Maßnahmen landen wir im Jahr 2025 bei 28 Millionen Tonnen zu viel und liegen im Jahr 2030 sogar 41 Millionen über den gesetzlichen Zielen.“ (Anmerkung: hier werden jeweils die CO2-Emissionen der gesamten Mobilität in Deutschland bewertet)  (Quelle: Deutsche Wirtschaftnachrichten). Da die Transformation sich so schwerfällig zeigt, und ein tatenloses Zusehen bei der aktuellen Klimakrise keine Lösung ist, muss über eine zusätzliche (Übergangs-) Lösung gesprochen werden.

Welche (Übergangs-) Lösung gibt es für den Bereich der betrieblichen Mobilität?

Nicht alle Unternehmen sind in Ihrer Mobilität bereits voll transformationsfähig. Damit genau diese Organisationen etwas Zeit für echte, wirksame Reduktionsmaßnahmen gewinnen können, muss die hochwertige CO2-Kompensation als eine (Übergangs-) Lösung für die betriebliche Mobilität in Betracht gezogen werden. Dabei können auch einzelne Mobilitätsbereiche (z.B. Arbeitsweg, Geschäftsreisen, Fuhrpark oder Transport & Logistik) separat betrachtet werden.

Ein Klimaschutzprojekt muss aber aus Sicht von Project Climate folgende Bedingungen bzw. Anforderung erfüllen, um eine wirksame und glaubwürdige CO2-Kompensation zu ermöglichen:

  1. Die Kriterien der „Zusätzlichkeit und Permanenz“ müssen erfüllt sein. Das heißt, dass eine Klimaschutzmaßnahme ohne die Erlöse aus dem Kompensationsmechanismus nicht umgesetzt bzw. aus anderen Gründen nicht verwirklicht worden wäre und dass die CO2-Einsparung dauerhaft, also permanent ist.
  2. Ein direkter Zusatznutzen muss vor Ort ermöglicht werden. Eine Verbesserung kann z.B. für die Menschen durch Kosteneinsparung, bessere Gesundheit, Arbeitsplätze, Energiesicherheit entstehen.
  3. Eine externe Überprüfung der Kompensationsmaßnahme ist notwendig. Bei der Auswahl dieser Möglichkeit ist der Markt jedoch stark gewachsen, sodass es schwer ist, den Überblick zu behalten.

Wie kann die CO2-Kompensation konkret aussehen?

Generell ist es wichtig, Greenwashing zu vermeiden: für den Ruf Ihres Unternehmens und für unser Klima. Genau deshalb bietet PROJECT CLIMATE einen 5 Punkte-Plan an, um die CO2-Emissionen der betrieblichen Mobilität glaubwürdig und wirksam zu kompensieren:

  1. Beratung bzgl. der Auswahl relevanter Mobilitätsbereiche für die CO2 Emissionen
  2. Unterstützung bei oder Prüfung der berechneten Summe der CO2-Emissionen (basierend auf GHG Protocol)
  3. Beratung bei Projektfokus & -ausprägung (Entscheidungshilfe bei Auswahl zw. Gold Standard Projekte, M-Kompensation Plus, Exklusives Klimaschutzprojekt
  4. Vorbereitung & Spezifikation der Kompensation sowie Erstellung der Kommunikationsmittel
  5. Abwicklung der CO2-Kompensation

Unser Fazit: CO2-Kompensation ist eine (Übergangs-) Lösung für den Weg hin zur nachhaltigen Mobilität!

Die CO2-Kompensation der betrieblichen Mobilitätsemissionen ist für Unternehmen auf jeden Fall eine sinnvolle Möglichkeit – damit sowohl Unternehmen als auch das Klima eine Chance erhalten, etwas Zeit zu gewinnen. ABER: Für eine wirklich glaubwürdige nachhaltige Mobilität von Unternehmen ist das nur der erste Schritt – der aktive Wandel der Mobilität mit echten, wirksamen Reduktionsmaßnahmen muss zusätzlich angegangen werden.

Lassen Sie uns gemeinsam darüber sprechen. Wir freuen uns auf Ihre E-Mail.

Cathrin Weber


Cathrin Weber verstärkte von 2020-2022 das PROJECT CLIMATE Team tatkräftig mit Ihrer langjährigen Beratungserfahrung, ihren kreativen Ideen und der Motivation gemeinsam den Mobilitätswandel in Organisationen voranzutreiben. Denn sie ist überzeugt: gemeinsam ist es möglich „unmögliche Veränderungen“ zu realisieren und eine lebenswerte Zukunft mit zukunftsfähiger Mobilität gestalten zu können. Expertise bei großen, teils schwerfälligen, Veränderungen sammelte Cathrin in Digitalisierungs- und Agilisierungsprojekten als Managerin bei Capgemini Invent und in Ihrer Zeit als Partner Managerin Co- Branding Kreditkarten Automobil bei der DKB AG.