Gesellschaftliches Klimabewusstsein ist (k)ein neues Phänomen
FRIDAY’S FOR FUTURE – Der Name der größten globalen Jugendbewegung, die sich seit Greta Thunbergs erster Rede vor den Staats- und Regierungschefs bei der Klimakonferenz in Kattowitz 2018 organisiert hat und mittlerweile eine gesellschaftliche Größe ist, ist heute allen ein Begriff.
Laut der Umfrage von „People‘s Climate Vote“ sieht sich eine breite Mehrheit der Weltbevölkerung heute durch den Klimawandel und seine Folgen bedroht. Auch 56 % der Deutschen halten laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Deutschen Bundesstiftung Umwelt die langfristigen Auswirkungen der globalen Erwärmung für gravierender als jene der Corona-Pandemie. Zahlen, die dafür sprechen, dass die fortschreitenden Klima- und Umweltprobleme und die damit einhergehenden Bedrohungen es heute in die öffentliche Wahrnehmung geschafft haben.
Handelt es sich dabei um ein neues Phänomen? Eine kleine Reise zurück in die Vergangenheit zeigt: Gesellschaftliche Alarmrufe und Aufmerksamkeit für den Klima- und Umweltwandel gab es schon zu Beginn der 1960er Jahre beispielsweise mit der Veröffentlichung des Sachbuches „Silent Spring“. Darin warnte die Biologin Rachel Carson im Zuge der Umweltzerstörung bereits vor stummen Frühlingen, ganz frei von Vogelgezwitscher. Ein weiterer Warnruf folgte in den 1970er Jahren mit der Veröffentlichung des Berichts „Die Grenzen des Wachstums“, in dem der Club of Rome auf die verheerenden Folgen der Umweltzerstörung und des Klimawandels hinwies. Alarmierende Stimmen, die im Laufe der Zeit mal mehr und mal weniger von der öffentlichen und politischen Aufmerksamkeit profitieren durften. Die Ursprünge der gesellschaftlichen Klimadebatte liegen heute bereits weit zurück in der Vergangenheit. Dazu kommt, dass die Bedrohungen in Folge des Klimawandels heute aufgrund der noch nie so groß gewesenen gesellschaftlichen Aufmerksamkeit in den Köpfen vieler Menschen präsenter sind als je zuvor. Ein Grund mehr, dem Klimawandel heute als wachsendes Problemfeld politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich mit Konsequenz und Tatendrang zu begegnen.
Wachsende Solidarität mit der Klima-Protestbewegung
BUNT sind nicht nur die Protestplakate der Fridays for Future-Bewegung, sondern auch die verschiedenen Berufsgruppen, die sich mittlerweile der Bewegung angeschlossen haben. Ob es die Scientists, Psychologists, Teachers oder die Entrepreneurs for Future sind – sie alle zeigen Solidarität mit der jungen Klima-Protestbewegung.
Anlässlich des letzten Globalen Klimastreiks im März 2021 haben die Entrepreneurs for Future eine Klimastudie veröffentlicht, deren Ergebnisse zeigen: Der Klimaschutz steht trotz der Corona-Krise ganz oben auf der Agenda von Unternehmen! Diese Beobachtung wird untermauert durch die Maßnahmen im Bereich des Klima- und Umweltschutzes, die Unternehmen seit einigen Jahren vermehrt ergreifen. Auch das Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung beobachtet eine stetige Zunahme der Anzahl an veröffentlichten Nachhaltigkeitsberichten von Unternehmen. Davon betreiben einige mehr Schein als Sein, doch andere Unternehmen blühen in ihrer nachhaltigen Vorreiterrolle auf und integrieren Klimaschutz konsequent in ihre Produkt- und Angebotspalette.
Eine positive Entwicklung, die jedoch angesichts des schrumpfenden Zeitfensters für einen konsequenten Kilmaschutz längst noch nicht zum Ausruhen einlädt. Für die Umsetzung von verstärktem Klima- und Umweltschutz ist es höchste Zeit, bestehende politische und wirtschaftliche Bremsen zu lösen. Dabei steht fest: Bei der nachhaltigen Transformation ist Umdenken und reflexives Handeln von allen Wirtschaftsakteuren und Branchen gefragt! Alt kann nicht nur neu werden, denn der Klimaschutz fordert reflexive Lösungen. Auf den Mobilitätsbereich angewandt heißt das: Allein die Elektrifizierung des Fuhrparks reicht nicht aus, solange keine effektive Reduktion der Anzahl der Autos und Fahrten erfolgt!
Hand auf‘s Herz: Wo stehen Sie mit Ihrem Unternehmen bei der nachhaltigen Transformation hin zu einer zukunftsfähigen und klimaschützenden Mobilität?
Und nun: Der Klimawandel im Schatten der Coronapandemie?
CORONA hat die Wirtschaft und den Verkehr gebremst, die Treibhausgas-Emissionen reduziert und seinen Teil dazu beigetragen, dass Deutschland seine Klimaziele für 2020 erreichen konnte. Der voranschreitende Klimawandel lässt sich allerdings nicht davon beeindrucken: Denn für eine langfristige Trendwende in der Klimapolitik braucht es mehr als kurzfristige Corona-Effekte auf die CO2-Emissionen! Anstatt von der Klimakrise abzulenken, führt uns die Pandemie gerade vor Augen, was ein Leben in Krisenzeiten bedeutet. Im Zeitalter der multiplen Krisen dürfte der gesellschaftliche Wunsch nach einer krisensicheren Zukunft auch im Hinblick auf den Klimawandel demnach größer sein denn je! Auch aktuelle Umfragedaten zeigen bereits jetzt, dass die kommende Bundestagswahl inhaltlich vom Klimawandel geprägt sein wird, wie keine andere zuvor.
Die Tatsache, dass die globale Erwärmung die Übertragung von Krankheitserregern beschleunigt und damit ein erhöhtes Risiko für Pandemie-Ausbrüche einhergeht, sollte dabei auch ein dringender politischer Weckruf für die Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad sein. Es ist an der Zeit, auf allen Ebenen aktiv zu werden, denn auch während einer Pandemie schrumpft das Zeitfenster für effektive Veränderungen im Klimaschutz Tag für Tag.
Was ist jetzt zu tun?
Wir von PROJECT CLIMATE fordern, dass wissenschaftlich fundierte Klimaziele politisch gesetzt und vor allem eingehalten werden – die nächsten Jahre sind entscheidend für die Sicherung eines lebenswürdigen Planeten!
Wir sind zuversichtlich, dass auf den aktuellen Corona-Schock auch endlich ein klimapolitisches Erwachen folgt. Gemeinsam können wir die Ärmel hochkrempeln, um den Klimaschutz effektiv voranzutreiben und ganz nebenbei: Kosten sparen, unnötige Unternehmensprozesse absetzen und die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiter*innen erhöhen! Wenn das nicht genug Motivation ist, um am besten noch heute mit dem Klimaschutz in Ihrem Unternehmen zu beginnen!
Dieser Artikel hat Ihr Interesse geweckt und Sie haben Anregungen oder Fragen? Sie möchten die Mobilitätstransformation in Ihrer Organisation anpacken?
Lassen Sie uns gemeinsam darüber sprechen. Wir freuen uns auf Ihre E-Mail.
Jan-Moritz Jericke
Geschäftsführer
Jan-Moritz Jericke ist Geschäftsführer von PROJECT CLIMATE und begleitet Organisationen bei der Transformation Ihrer Mobilität. Er hat bereits für mehr als 30 Kunden zielgerichtete Mobilitätsstrategien entwickelt, wirkungsvolle Maßnahmenbündel konzipiert und zielgerichtete Umsetzungen durchgeführt. Auch in der vorherigen Position als Teamleiter Vertrieb und Unternehmenskunden bei atmosfair trieb er die nachhaltige Mobilität bei Organisationen durch Beratung zu CO2-Vermeidung und CO2-Kompensation voran. Seine Überzeugung: Eine nahezu CO2-freie Gesellschaft Mitte des Jahrhunderts ist machbar. Dazu müssen Organisationen ihre gesellschaftliche Pflicht ernst nehmen, klare Ziele definieren und neue Maßstäbe u.a. im Bereich der Mobilität setzen.