Verdopplung der staatlichen E-Autoprämie: Jetzt lohnt der Umstieg für fast alle Autos

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Im Rahmen des Corona-Konjunkturpakets hat die Bundesregierung im Juni die staatliche Förderung für E-Autos verdoppelt. Noch bis Ende nächsten Jahres können Autokäufer*innen von den höheren Prämien profitieren. Ist jetzt also der richtige Zeitpunkt für Unternehmen den Fuhrpark systematisch auf E-Mobilität umzustellen? Vermutlich. Hier sind Antworten auf Fragen, die PROJECT CLIMATE in den letzten Wochen häufig gestellt bekommen hat:

Ist die Kaufprämie jetzt doppelt so hoch wie vor dem Konjunkturpaket? Wie hoch ist die Förderung konkret?

Nein, die Kaufprämie ist lediglich um 50 % gestiegen, weil zwar die Bundesregierung Ihren Förderanteil verdoppelt hat, der Anteil der Hersteller ist jedoch gleich geblieben. Das bedeutet: Für ein batterieelektrisches Auto mit einem Nettolistenpreis bis 40.000 € erhält man jetzt insgesamt 9.000 € Förderung. Für teurere E-Autos beträgt die Förderung 7.500 €. Plug-in Hybride werden mit 6.750 € bzw. die teureren Modelle mit 5.625 € gefördert.

Erhält man für alle E-Autos eine Förderung?

Für fast alle Modelle, die für Fuhrparks interessant sind, gibt es eine Förderung. Lediglich Automodelle mit einem Nettolistenpreis von über 65.000 € werden nicht gefördert. Die aktuelle Liste mit den förderfähigen Modellen ist beim BAFA abrufbar: https://www.bafa.de/DE/Energie/Energieeffizienz/Elektromobilitaet/Fahrzeuglistung/elektromobilitaet_fahrzeuglistung_node.html

Für welche Einsatzgebiete lohnen sich reine E-Autos heute? Welche Fahrzeuge meines Fuhrparks sollte ich umstellen?

Grundsätzlich gilt: Je höher die Fahrleistung desto mehr lohnt sich ein E-Auto finanziell. Das heißt je höher die Laufleistung desto eher sollte man aus wirtschaftlicher Sicht auf E-Mobilität umstellen. Mit der Kaufprämie sinken die Anschaffungs- bzw. Leasingkosten für E-Autos allerdings so stark, dass bereits ab relativ geringen Jahreslaufleistungen von 10.000 – 15.000 Kilometern ein E-Auto finanziell die beste Wahl ist. Lediglich wenn regelmäßig Strecken am Stück zurückgelegt werden, die die Reichweite des E-Autos übersteigen und wenn es nicht möglich ist, 30-45 minütige Lade-Pausen in die Routen einzubauen, ist ggf. ein Verbrenner aus organisatorischen Gründen noch die bessere Wahl.

Wichtig ist es, die E-Fahrzeuge – insbesondere die Akku-Kapazität – und die Ladeinfrastruktur passend zu den tatsächlichen Fahrprofilen auszuwählen. Dazu sollten die zurückgelegten Strecken vorab analysiert werden. Entweder anhand vorhandener Daten oder im Rahmen eines Analyseprojekts von spezialisierten Anbietern.

Sind E-Autos wirklich klimafreundlicher als Verbrenner?

Ja. Aktuelle Untersuchungen zeigen wiederholt, dass bereits ab einer Gesamt-Fahrleistung von rund 30.000 km der höhere CO2-Ausstoß der Produktion durch die geringeren CO2-Emissionen beim Fahren ausgeglichen ist. Und diese Untersuchungen berücksichtigen nicht einmal die Nutzung von Ökostrom. Wird mit Ökostrom geladen, ist die Klimabilanz noch deutlich besser.

Was ist mit Plug-in Hybriden? Sollte ich für den Übergang nicht erstmal auf diese Technologie setzen?

Nur für sehr spezielle Fahrprofile sind Plug-in Hybride eine gute Wahl – zum Beispiel wenn regelmäßig kurze Strecken gefahren werden, die mit reinem E-Antrieb zurückgelegt werden können und wenn außerdem häufig mehrere Hundert Kilometer am Stück auf der Autobahn gefahren werden. In vielen anderen Fällen führen diese Modelle zu höheren Kosten im Fuhrpark und auch die Klimabilanz fällt häufig negativ aus. Nur wenn Fahrprofile sauber analysiert wurden, sollte eine Entscheidung für Plug-in-Hybride gefällt werden.